Als der Axolotl hörte, wie alle um ihn herum davon sprachen, erwachsen zu werden, sich zu wandeln und den See zu verlassen, da bekam er einen großen Schreck.
Er wollte nicht fort. Viel zu sehr mochte er seine Heimat. Wenn die anderen davon schwärmten, an Land zu gehen und eine neue Welt kennenzulernen, dachte er nur daran, was er verlöre.
Er wollte sich nicht wandeln. Viel zu sehr mochte er seine Gestalt. Wenn die anderen davon sprachen, wie sie sich weiterentwickeln würden, dachte er nur daran, was er verlöre.
Er wollte nicht erwachsen werden. Viel zu sehr mochte er seine Kindheit. Wenn die anderen davon träumten, wie sich ihr Leben verändern würde, dachte er nur daran, was er verlöre.
Und als die Zeit kam, und er spürte, wie seine Kiemen zu kribbeln begannen, da konzentrierte sich der Axolotl darauf, zu bleiben, wer er war. Ein Axolotl eben.
Alle seine Freunde aber wandelten sich, ließen nach und nach das Larvenstadium hinter sich und gingen schließlich an Land.
Der Axolotl blieb allein zurück, denn er hatte nur daran gedacht, was er verlöre.
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